SPRINT September 2021

ACHTUNG

Aus den Sport-Leben von Beat Ritter und Res Wyss:
Freude und Dank als elementare Begleiter


Beat Ritter: Freude am Wettkampf im Training simulieren

Beat Ritter am Inferno-Ziel in Mürren. (Foto: SRS Pro Sportler)

Schon wenn ich mir einen Wettkampf aussuche, steht die Freude über allen anderen Kriterien. In diesem Moment ist Freude für mich das positive Gefühl, eine Herausforderung anzunehmen, zu deren Bewältigung ich durch die Gnade Gottes Gaben in meinem Leben erhalten habe. Dazu gehört das Berglaufen. In der Wettkampfvorbereitung kommt oft Überwindung vor Freude. Zum Beispiel, wenn qualvolle Intervalle zur Steigerung der Grundschnelligkeit anstehen. Dann klopft die Sinnfrage an. Oft bete ich um Motivation für Intervall-Trainings. Dann wird mir klar, dass mich die Freude am Herrn, der mich ja im Ausdauersport begnadet hat, die Pein des Intervalltrainings überwinden lassen wird. Es kommt vor, dass der «innere Sauhund» stärker ist und ich Intervalls sausen lasse. Dann bete ich zu Jesus um Vergebung. 

Im Training simuliere ich bereits die Freude im Wettkampf, indem ich folgendes bewusst zulasse:

  • Die Schöpfung Gottes mit der atemberaubenden Landschaft und kühlendem Regen erkennen.
  • Seiner Gegenwart in mir Raum geben, ihn durch mich wirken lassen.
  • Dankbarkeit aussprechen, mich in meiner Lieblingsart fortbewegen zu dürfen.
  • Das Leiden als Selbstverständlichkeit anerkennen.
  • Gott für das Wunder des eigenen Körpers preisen.

Diese Vorbereitung hat mich auch zur Inferno Team-Trophy 2021 begleitet. Ich nahm die letzte der vier Disziplinen, den Berglauf von Stechelberg nach Mürren, in Angriff. Es fiel mir an diesem Tag sehr schwer, die Gedanken auf den Wettkampf mit der Freude am Herrn zu verbinden, da ich frühmorgens mit 80 km/h im 50er geblitzt worden war. Erst ein befreiendes Gebet durch eine vertraute Person eröffnete mir den klaren Blick auf meine Aufgabe. Die zittrigen Finger beim Anbringen der Startnummer zeigten mir, dass ich bereit bin. Aber viel wichtiger: Durch die Worte «Freude am Herrn!» auf den ersten Metern empfand ich den Heiligen Geist in mir. Die Freude der Gewissheit, dass ich zur Ehre Gottes unterwegs bin, stärkte mich. Das Trainierte floss ein, bis ich den Zielbogen sah und wir als Team mit sprühender Freude auf dem 2. Rang einliefen. Die Freude am Herrn und an unserer Teamleistung konnten wir mit vielen Menschen teilen.

Beat Ritter (44)

Zivilstand: verheiratet mit Denise 
Kinder: 2 Söhne und 1 Tochter im Schulalter 
Gelernter Beruf: KV Bank 
Hauptberuf: Landschaftsgärtner
Sportart: Laufsport 
Wie lange dabei: Bergläufer seit 30 Jahren 
Kategorie: Ambitionierter Age-Grouper 
Grösste Erfolge: Swiss Alpine Marathon 2014 2. Platz Overall; Transruinaulta 2014/2015 Gesamtsieger


Res Wyss: Gott danken in guten und schlechten Zeiten

Res Wyss. (Foto: Alpha Foto)

In letzter Zeit erlebe ich, dass Träume von Erfolg und Medaillen in meinem Umfeld bei vielen erfüllt 
werden. Aber Demut, Bescheidenheit und Dankbarkeit sind in unserem Leben enorm wichtig. Wenn wir diese Tugenden nicht leben, sind wir auch mit Medaillen nicht bessere Menschen. 

In meinem doch schon fortgeschrittenen Alter musste ich erleben, dass mein Weg vorerst durchs dunkle Tal der Verletzungen ging. Ich bin ein Mensch, der genau gleiche Wünsche, Träume und Ziele hat wie die Jungen. 
Ich habe in dieser Zeit gelernt, Gott Dankopfer zu bringen. Wenn ich in den hässlichen Waden-Verhärtungen und dem lädierten Knie nicht Selbstmitleid aufkommen lasse, sondern Gott um Heilung bitte und Gott danke und ihn lobe, dann ist das ein Opfer im Schmerz. „Seid dankbar in allen Dingen!“ so die Bibel in 1. Thess. 5, 18. Anfang dieses Jahres konnte ich während mehreren Wochen keine Laufeinheiten bewältigen, nur ab und zu mit dem Velo auf der Rolle trainieren. Im Frühling/Sommer ging es dann wieder besser und ich konnte intensivere Einheiten und Belastungen bewältigen. Corona bedingt war eine Saisonplanung im 2021 sehr schwierig. Als dann auch die Duathlon-WM in Almere/NL anfangs Juni 2021 definitiv abgesagt wurde, blieb einzig noch die Duathlon-SM in Seedorf/Uri ein Ziel. Ich erhielt einen Startplatz und konnte an diesem Tag wirklich Vollgas geben (mit Luft nach oben). Ich hatte das Gefühl zu fliegen! Als die Bronzemedaille Tatsache war, konnte ich Jesus mit Leichtigkeit danken und ihn loben. Da auch noch mein bester Freund Aschy K. in seiner Kategorie Bronze gewann, konnte ich meine Freude sogar mit ihm teilen! Meine Erkenntnis: „Opfert Gott Dank, denn das ist der Weg zum Heil Gottes“. Alles muss zuerst bei Gott vorbei. Jesus ist kein Flaschengeist, der unsere Wünsche erfüllt. Unser Körper ist zerbrechlich. Jeder Tag kann der letzte sein. Deshalb: Sei zufrieden mit dem, was du hast und hadere nicht mit dem, was du nicht hast. 

Ich habe immer wieder von SM-Medaillen geträumt. Und ich bin Gott sehr dankbar, diese Träume nun leben zu dürfen. 

Andreas Wyss (56)

Zivilstand: verheiratet mit Monika 
Kinder: 2 Söhne. Patrick (32) und Marc (30) 
Gelernter Beruf: Schreiner 
Hauptberuf: Granulierung/Planung, Sigrist 
Sportart: Duathlon/Triathlon /Laufsport 
Wie lange dabei: Laufsport seit 1994, Dua-/Triathlon seit 2000 
Kategorie: Age-Grouper 
Grösste Erfolge: Swiss Cup Duathlon 3 x Rang 2 / 1 x Rang 1; SM-Medaillen 1 x Silber Marathon, 2 x Bronze Duathlon