Sich distanzieren und eine neue Perspektive gewinnen

Du fällst ab und zu (oder oft) ins Grübeln? Du sorgst dich stark? Du ärgerst dich oft? Und findest dich manchmal in einem «Gedankenkarrussell» wieder? Das lässt sich nicht von jetzt-nach-sofort abstellen. Es gibt aber Möglichkeiten, damit umzugehen.

Sich distanzieren und eine neue Perspektive gewinnen hilft unter anderem, um mit den «Grübeleien» umzugehen. Wir geben dir zwei Tipps auf den Weg.


Sich von lästigen Gedanken distanzieren — konkret und körperlich

Räumliches, körperliches Wegschieben von Sorgen / Ärger / drehenden Gedanken bedeutet auch das Wegschieben im Kopf. Denn Körper, Gedanken und Emotionen sind miteinander unzertrennlich verknüpft. Zusammen mit der bildlichen Vorstellung ist diese körperliche Bewegung der Distanzierung wirksam und hilfreich, weil sie einander unterstützen und verstärken.

Ablauf

«Stell dich breitbeinig hin, locker in den Knien.
Hebe deine angewinkelten Unterarme mit den Handflächen nach vorn bis in Schulterhöhe.
Atme dabei langsam und tief ein.
Nun streckst du deine Arme langsam nach vorn durch.
Die Hände bleiben dabei aufrecht – wie zwei kleine Schutzschilde.
Atme dabei langsam aus.
Mache diese Übung mindestens dreimal.
Schiebe allen Ärger, Gedanken und Sorgen des Tages kraftvoll von dir weg. Lass dir Zeit dabei.
Spüre nach, ob es noch etwas wegzuschieben gibt.»

Warum hilft es?

Durch den Atemrhythmus verstärkst du das körperliche und gedankliche Wegschieben und kommst in einen emotional ruhigen Rhythmus. Durch diese Verkleinerungsmethode fällt es dem denkenden und grüblerischen Stirnhirn leichter zu entspannen. Die langsame Bewegung und Atmung unterstützen das Schlafzentrum im Gehirn für das Ein- und Tiefschlafen. Deshalb hilft diese Übung auch vor dem «Zu-Bett-Gehen».

Quelle: Croos-Müller, C. (2014). Schlaf gut! Das kleine Überlebensbuch. Soforthilfe bei Schlechtschlafen, Albträumen und anderen Nachqualen. Seite 32. Kösel Verlag, München.

Aus: Croos-Müller, C. (2014): «Schlaf gut! Das kleine Überlebensbuch.»

Aufmerksamkeitslenkung:
Deine Gedanken auf Jesus Christus richten

In der Bibel ist im Psalm 77 über das Grübeln von Asaph nachzulesen. Je nach Übersetzung wird auch «Erforschen» genannt. Asaph beschreibt offenbar, dass Grübeln negative Folgen hat. Es macht das Herz schwer, Mut geht verloren und es macht gar verzweifelt. In diesem Psalm werden die Fragen aufgezählt, die sein Herz immer und immer wieder belasten. Fragen, die den Glauben an Gott und seiner Macht in seinem Leben in Frage stellen. Ja, auch das ist normal und kann Teil unserer Grübeleien sein!

«Von Gottes Macht ist nichts zu sehen, der Höchste tut nichts mehr für uns – das ist es, was mich quält
Psalm 77, 11

Der Erfahrungsbericht endet jedoch nicht in dieser Verzweiflung. Es bleibt nicht dort stehen, wo es keine Lösung gibt – im Gegenteil. Die Muster der Fragen werden erforscht und erkannt.

Aufbauend auf diesen Erkenntnissen werden ganz konkrete vergangene Erlebnisse mit der Hilfe Gottes hervorgeholt. Aus diesen vergangenen Ereignissen, in denen die Handschrift Gottes sichtbar war/ist, holt sich Asaph Trost. Wie Gott also in der Situation von Asaph konkret handeln wird, bleibt ungewiss und tritt für ihn in den Hintergrund.
«Ich zähle mir auf, was du vollbracht hast, immer wieder denke ich darüber nach. (…) Dein Volk, die Nachkommen Jakobs und Josefs, hast du mit starker Hand befreit. Als die Wasserfluten dich sahen, Gott, da fingen sie an zu beben, die Tiefen des Meeres begannen zu zittern.» Psalm 77; 13, 16-17

Wir ermutigen dich:

  • Vertraue deine belastenden wiederkehrenden Gedanken im Gebet Gott an, weil du erlebt hast / weisst / glaubst: ER sorgt für dich! (vgl. 1. Petrusbrief 5,7; Matthäusevangelium 6,25; Philipperbrief 4,6)
  • Fülle deine Gedanken mit positiven Erfahrungen, die du in der Vergangenheit mit Gott gemacht hast.