Melanie Hasler: «Ich versuche, etwas weiter­zugeben, das den Menschen hilft»

Positiv viral im Bobkanal: Melanie Hasler ist aufstrebende ­Bob-­Pilotin und erzählt, wie sie Social Media Channels nutzt.

Melanie Hasler (22)
Wohnort: Berikon AG
Zivilstand: ledig
Erlernter Beruf: Sport-KV Versicherung
Sportart: Bobsport, Zweier- und Monobob
Kader: Aktuell (Januar 2021) B-Kader. «Mit den aktuellen Leistungen sollte es ins A-Kader reichen.»
Aktiv seit: 2017. Vorher Volleyball NLB
Mein grösster Erfolg: 3. Platz Weltcup St. Moritz, Jan. 2021
www.bobteamhasler.com

Fränzi Mägert: Auf welchen sozialen Medien bist du aktiv? Wieviel Zeit investierst du pro Tag?
Melanie Hasler: Auf Instagram bin ich persönlich und mit dem Bobteam Hasler aktiv (Als Pilotin trägt Melanie die ganze Verantwortung für das Bobteam Hasler –d.Red.). Besonders Jüngere benutzen diesen Kanal. Für die ältere Generation bin ich auch auf Facebook. Ich betreue zudem die Kanäle vom Swiss Sliding Verband und von meinem Bobclub St. Moritz. Ich will damit neue Sponsoren generieren und den Bestehenden eine gute Plattform bieten. Aktiv sein bedeutet, Zeit zu investieren. Es ist nicht damit gemacht, irgend ein Bild zu posten und einen netten Satz dazu zu schreiben. Ich investiere während der Saison mindestens eine Stunde pro Tag. Vor allem vor und nach den Rennen. Damit ich richtig gute Bilder posten könnte, bräuchte ich mehr Zeit und Leute, die mich ideal ablichten. Da habe ich noch Potential.

Sind die sozialen Medienkanäle für dich ein Marketingtool?
Ja, ein sehr wichtiges. Partner (Fitnessstudio, Druckerei) konnte ich unter anderem über die sozialen Medien gewinnen. Es ist das grösste und günstigste Netz, um Werbung zu machen. Ich schlage den Sponsoren vor, sie in den sozialen Medien zu erwähnen, was meistens gewünscht ist. Aber das Logo auf dem Helm, dem Schlitten oder dem Renndress hat immer noch höhere Priorität.

Was sind deine Erfahrungen als ­«Influencerin»?
Ich kann damit viele Leute erreichen und ermutigen. Ich habe noch nie schlechte Erfahrungen gemacht, ganz im Gegenteil. Alte Schulkameraden fiebern mit und freuen sich mit mir.

Willst du bewusst positive Botschaften verbreiten?
Natürlich berichte ich lieber über das Positive als das Negative. Vor kurzem habe ich mich während meinen Vorbereitungen im Ausland verletzt. Dies habe ich jedoch für mich behalten. Vor allem wegen meiner Familie, damit sie sich nicht um mich sorgen. Ich wollte ihnen dies persönlich mitteilen.
Ich möchte unter anderem vermitteln: «Hey Leute, wenn Unbekanntes an euch herangetragen wird, dann schlagt dies nicht gleich aus, sondern wagt auch neues Terrain zu betreten. Es könnte ganz gut rauskommen.»

Nutzt du die sozialen Medien, um von deinem Glauben an Jesus zu berichten?
Ich verbinde den Glauben mit dem Sport. Es gibt im Sport manchmal dunkle Zeiten. Was ich sagen will ist, dass ich durch die schwierigen Zeiten immer etwas lernen kann. Ich versuche, auch «zwischen den Zeilen» etwas weiterzugeben. Es soll den Menschen, die es lesen, in ihrem Leben weiterhelfen. Sei es in der Ehe, in der Familie, im Beruf, im Sport – wo auch immer.

Gibt es für dich No-Go’s?
Online Mobbing gegen Drittpersonen geht gar nicht. Ich ziehe auch Grenzen in meiner Privatsphäre. Mein privates Leben veröffentliche ich zurückhaltend.

Du wirst am 13. März für SRS vor der Kamera stehen. Auf was wirst du bei deinem Auftritt achten?
Auf jeden Fall auf mein Auftreten. Ich möchte natürlich bleiben, meine Lebensfreude rüberbringen und Spass daran haben, damit die Leute sehen, was ich für ein Mensch bin. Ich will mich selber sein und Stärke rüberbringen.

Merci, Melanie, fürs Interview. Wir freuen uns, mehr von dir zu hören!
Interview: Fränzi Mägert