Inferno Triathlon: Beat Ritter überholt (fast) alle…

Zwar heisst der Triathlon «Inferno», aber SRS-Wettkämfer Beat Ritter brachte eine fast entspannte, fröhliche, himmlische Atmosphäre aufs Piz Gloria. Fränzi Mägert, die ihn neben weiteren Freunden und seiner Familie an diesem Tag betreut hat, denkt gut gelaunt zurück. «Wie Beat diesen Tag absolviert hat, was er ausgestrahlt hat: Einfach eindrücklich! Wie er anderen, die ihr Staunen zum Ausdruck gebracht haben, erklärt hat: ‹Gott hat dies in mich hineingelegt.› — Es ist echt, direkt, sprudelnd, wenn man um ihn herum ist.»

Schilthorn/Piz Gloria, 2970 M.ü.M.: Beat auf den letzten Metern, Geröll, dicker Nebel, die Hände helfen den Beinen nach, diese haben soeben 2175 Höhenmeter abgearbeitet. Steintreppe, Stahltreppe, das letzte lange Piiieps der Zeitmessmatte, anhalten, laut rufen «Jesus!», auf die Knie fallen, die Hände zeigen in den Himmel . . . zu realisieren versuchen, was hier gerade passiert, auf den Rücken liegen, kurz mal nichts. Ein paar Sekunden später kommt der nächste, Philipp Widmann, komplett erschöpft, er liegt auch auf den Boden — «hey, Wahnsinn, Bravo, wie hast du das geschafft?!?»

Die Jungfrauzeitung schreibt: «So richtig emotional wurde es auf dem vierten Platz.»

Beat in einem ersten Rückblick: «Zwischendurch war ich so im Flow, es fühlte sich wie ein Hobbytraining an, lächelnd, entspannt, immer weiter. Also… ganz am Schluss schon nicht mehr so…» — «Der ganze Tag war ein einziges Geschenk von Gott. Es kam alles zusammen, es gelang alles.»

Die Zeiten/Ränge? Beat hat im Schwimmen gegenüber seinen direkten Schluss-Konkurrenten ca. 20 Minuten «verloren»: 100. Platz. («Aber mit der Schwimm-Zeit bin ich sehr zufrieden! Noch mehr Traintingszeit, die ich hier aufwänden müsste, um noch besser zu werden, will ich nicht investieren.»)
Auf dem Rennvelo (Beatenberg, Meiringen, Grosse Scheidegg) hat er dauernd überholt… und 93 Plätze gutgemacht (7. Rang).
Auf der Bikestrecke (Kleine Scheidegg) holt Beat Rang 1, noch vor Triathlon-Profi Jan van Berkel – das gleiche auf finalen Berglauf von Lauterbrunnen aufs Schilthorn. Kurz vor dem Schilthorngipfel gelingt es ihm, gleich mehrere Läufer zu überholen (siehe Sekunden-Abstände Finish-Zeiten). Das ergibt den Schlussrang 4, Kategorienrang 1.

«Also mit meinen 45 Jahren bin ich zufrieden», grinst Beat. «Gott ist gross! Bei ihm ist das Alter nicht so wichtig…»

Und was ist am Montagmorgen danach? «Arbeiten, wie jeden Montag…» Beat ist bei einem Gartenbauer angestellt. Er habe sich körperlich gar nicht so sehr erholen müssen, im Kopf aber schon. «Man ist schon leer im Kopf nach so einem Peak. Die Umstellung ins ‹Danach› ist definitiv schwierig.»
Das erinnert ans SRS-Podium am Ironman Thun einen Monat vorher («Was kommt nach dem Peak?»). Fränzi Mägert, Ex-Snowboardprofi und Weltmeisterin, kennt das: «Ja, das braucht Achtsamkeit. Die Leere realisieren, sie dann langsam und bewusst wieder auffüllen. Ich habe immer viel Musik gehört: Musik, die Gott, unseren Schöpfer, zum Thema hat, die ihn ehrt.»